Vedes Anleihe
Interview

3 Fragen an…

Dr. Hubertus Bartsch, CEO der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH, anlässlich der Neuemission einer Unternehmensanleihe

Mit der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH kommt die 1. Anleiheemission des Jahres 2014 aus der Automotive-Industrie. Der Zulieferer für Komplett-Getriebe, Getriebebaugruppen und Synchronisierungen will 25 Mio. Euro zu einem Zinssatz von 7,5 % p.a. aufnehmen. Zeichnungsstart ist am 17. Februar. Bond Point sprach mit dem CEO der NZWL, Dr. Hubertus Bartsch.

BOND POINT: Schwerpunkt Ihrer Mittelverwendung ist der Aufbau eines neuen Produktionswerks in China. Gab es dafür keine günstigere Finanzierung als eine Unternehmensanleihe?

Dr. Bartsch: Mit dem neuen Werk in China folgen wir der Globalisierungsstrategie unseres Großkunden VW. Wir verfügen bereits über sehr langfristige Lieferverträge und agieren dort als Alleinlieferant und strategischer Partner für VW, die in 8 Kilometer Entfernung ein neues Getriebewerk bauen. Das Werk steht also auf einer sehr soliden Kalkulationsgrundlage. Die Finanzierung des neuen Werks erfolgt über die Neue ZWL Zahnradwerke Leipzig International GmbH, an die wir ein Darlehen in Höhe von 15 Mio. Euro ausreichen möchten. Es sind zusätzlich deutsche und chinesische Banken involviert, um die Gesamtinvestition von rund 30 Mio. Euro für den Maschinenpark darzustellen. Deutsche Banken haben bisher aber kaum Erfahrung in der Finanzierung von Investitionen in China. Deshalb ist diese Beimischung unserer Anleihe als Darlehen begrenzt auf 15 Mio. Euro – aus unserer Sicht genau der richtige Weg.

BOND POINT: Wie stellen Sie sicher, dass die chinesische Gesellschaft in 5 Jahren die 15 Mio. an Sie zurückzahlen kann?

Dr. Bartsch: In unserer Finanzplanung haben wir bis dahin eine Rückzahlung von 9 Mio. Euro bis 2018 angenommen. Nicht weil die chinesische Gesellschaft nicht alles leisten könnte, sondern weil die Finanzplanung so Sinn macht und für die Tilgung der Unternehmensanleihe der NZWL nicht mehr notwendig ist. Wir haben sogar durchrechnen lassen, dass wir die Unternehmensanleihe über 25 Mio. Euro auch ohne 1 Euro Tilgung aus China vollumfänglich zurückführen könnten. In den ersten 9 Monaten 2013 haben wir wieder eine EBITDA-Marge von 14,4 % erwirtschaftet. China wird ähnlich rentabel. Wir kennen die Konditionen unserer langfristigen Verträge. Wir bauen dort die gleichen Produkte mit den gleichen Maschinen wie in Leipzig – und mit Mitarbeitern, die in Deutschland intensiv geschult wurden.

BOND POINT: Wohin fließen die weiteren Anleihe-Mittel und können Sie konkrete Beispiele nennen?

Dr. Bartsch: Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der Finanzierung unseres weiteren Unternehmenswachstums. Neben den ca. 60% zur Finanzierung des China-Werkes als Darlehen an die NZWL International gehen weitere 13% in die Umstrukturierung der Passivseite. Rund 27% haben wir dann für Wachstumsinvestitionen zur Prozessinnovation und -diversifikation, die regionale Expansion sowie die Finanzierung von Tochterunternehmen und Beteiligungen eingeplant. Um ein Beispiel zu nennen: 2005 haben wir entschieden, mit der Großserienfertigung für Synchronisierungen zu starten. Seither ist unser Umsatz von 27 Mio. Euro auf rund 70 Mio. Euro gewachsen. Ein schöner Erfolg. Jetzt ist es unsere Strategie, in Europa auch eine Großserienfertigung für Zahnräder und Wellen zu beginnen. Die ersten Aufträge für Großserien haben wir bereits gewinnen können. Wir bleiben also immer in unserer Kernkompetenz, dem Getriebebau, und wir gehen Schritt für Schritt vor, um unser Unternehmen noch breiter aufzustellen.

Herr Dr. Bartsch, vielen Dank für das Gespräch.

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